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Kamera Adaptionen ans Teleskop

Wie ich meine Kameras ans Teleskop adaptiert habe wird auf dieser Seite dargestellt.

Die Digiklemme- Baader Microstage

Mit der Digicam ohne abnehmbares Objektiv kann man nur in afokaler Okularprojektion Astrofotos machen. Hierbei kommt die Kamera mit Objektiv direkt hinter das Okular am Teleskop.

Meine ersten Astrofotos mit der Digitalkamera Canon Powershot A510 habe ich "freihändig" am Okular geschossen. Das ist aber sehr schnell unbefriedigend. Höhere Vergrößerungen sind kaum anwendbar und die Belichtungszeiten müssen sehr kurz sein. Es gibt die Möglichkeit Adapter für Digitalkameras zu nehmen. Aber nicht alle Digitalkameras haben ein Gewinde am Objektiv, so wie bei meiner Powershot. Und für viele ist auch kein Adapter verfügbar. Für alle Kameras kann man eine "Digiklemme" nehmen.

Als ich meine Digiklemme bestellt hatte, war sie nicht lieferbar und mir wurde zum gleichen Preis die Baader Microstage angeboten. Sie ist vom Prinzip her eine Digiklemme, allerdings in komfortablerer Ausführung.

Baader Microstage



Sie hat unten ein Fotoschraubengewinde, dadurch kann man sie auch auf ein Stativ oder das Teleskop schrauben. Piggyback auf dem Teleskop hat dies den Vorteil, daß für Großfeldaufnahmen die Abschattung durch den Tubus reduziert werden kann.
In die Klemme kommt das Okular, und auf die Basisplatte schraubt man die Kamera.



So wird das Ganze dann in den OAZ gesteckt.

Das Okular muss das Kamerabild voll ausleuchten. Meist geht dies nicht ohne den Zoom der Kamera voll auszufahren. Bevor man die Kamera ganz an das Okular schiebt, sollte der Zoom eingestellt sein, damit das Objektiv beim Zoomen nicht an das Okular stösst!

Man muss die Kamera sehr genau und so dicht wie möglich vor dem Okular zentrieren. Die Gummiaugenmuschel sollte bei 1,25" Okularen mit kleiner Linse entfernt werden. Hilfreich ist es die Kamera bei nicht voll ausgeleuchtetem Bild (ohne Zoom sieht man ein rundes Bild) gegen eine Lichtquelle zu halten. So kann man gut sehen, wann die Kamera mittig vor dem Okular ist. Mit den Feineinstellungsknöpfen kann man die Kamera auch sehr gut zentrieren, wenn das System im OAZ steckt. Wenn die Kamera nicht genau zentriert ist, wird das Bild dunkler. Je besser es zentriert ist, um so heller wird die Abbildung. Die Feineinstellung der Kamera vor dem Okular ist bei der Baader Microstage wirklich komfortabel.

Aber die Microstage hat auch einige Nachteile:

- Kurzbauende Okulare sind schlecht anzubringen, da die Klemme recht breit ist.


Okular und Kameraobjektiv "verschwinden" bei kurzbauenden Okularen in der Klemmung. Der Okularstutzen ist dadurch nicht ganz im OAZ einschiebbar. Hat das Objektiv einen größeren Durchmesser als 32mm, so geht das wie hier nicht. Dann muss man die Klemme am OAZ befestigen, das ist aber wiederum für die Kamerazentrierung und für die kurze Plattform ungünstig. Bei normalen Reduzierungen von 2" auf 1,25" geht dies gar nicht (siehe nächsten Punkt).



- Kleine Kameras können nicht in die Fokalebene von 2" Okularen gebracht werden (nur mit einem Trick).


Nur mit einem kleinen Distanzring bekam ich die Powershot A510 auf die Fokalebene des 2" Okulares. Nun kann man aber die Kamera nicht mehr in der Position auf der Basisplatte verschieben, da die Fotoschraube mit einer speziellen Nut in der Basisplatte geführt ist, die durch den Distanzring jetzt nicht mehr in der Führungsrille liegt. Kurzbauende 2" Reduzierungen auf 1,25" sind somit nicht verwendbar. Bei dem großen 2" Okular ist die Gummiaugenmuschel ein guter Streulichtschutz.




- Für einige Kameras (Anwendungen) ist die Plattform einfach zu kurz.



Adaption der ToUCam fokal und in fokaler Okularprojektion

Für die ToUCam gibt es einfache Schraub-Adapter zu kaufen. Das kleine Objektiv der ToUCam wird einfach abgeschraubt, und darauf schraubt man den Adapter. So steckt man das dann in den 1,25" OAZ. Die Kamera befindet sich direkt ohne Zusatzoptik im Fokus des Teleskops, man spricht daher von fokaler Projektion/Fotografie.
Ich hatte gleich einen Adapter gekauft, da mir jede Bastellösung unbefriedigend erschien. Meinen Adapter gab es bei ebay für 20€.



Was ich auf den Bildern vergessen habe anzubringen ist ein IR Sperrfilter, der in den Adapter eingeschraubt werden kann. Den sollte man zumindest bei der Okularprojektion auf keinen Fall vergessen.

Um die Brennweite zu erhöhen, kann man eine Barlow nehmen oder auch die ToUCam in fokaler Okularprojektion einsetzen. Dabei wird die Kamera ohne Objektiv hinter dem Okular angebracht. Je nach Abstand der Kamera zum Okular, ändert sich der Abbildungsmasstab bzw. die Vergrößerung.
Doch wie bringt man die ToUCam nun ans Okular. Auch hierfür gibt es bestimmte Adapter zu kaufen. Ich habe mir eine Kombination für die Digiklemme und den Fokaladapter ausgedacht.
Um die ToUCam auf der Baader Microstage in die Fokalebene der Okulare zu bekommen, musste ich mir eine kleine Adaption an die Plattform basteln. Dazu habe ich eine Aluprofilschiene und einen kleinen Winkel in entsprechende Stücke gesägt und diese mit herkömmlichen Schrauben verschraubt. Nur um die ToUCam an diese Konstruktion zu bringen braucht man eine 25mm Fotoschraube und eine Distanzklemme aus einem Stück Profilschiene. Ich denke die Bilder sind selbsterklärend.





Auf dem letzten Bild ist erkennbar, daß der Adapter passgenau an das Okular angesetzt werden kann. Daduch ist eine genaue Ausrichtung auf der Fokalebene möglich und es tritt keinerlei Streulicht ein. Der IR Sperrfilter kann in das Okular geschraubt werden.
Man kann sich auch eine Hülse basteln, in die Okular und Adapter eingeschoben werden. Meine Bastelversuche erwiesen sich aber als zu instabil.